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FOTOGRAFIE UND INTERVENTION

Ingo Kraft

21. April bis 7. Juni 2018


Im Skulpturengarten Werke von
Paul Böckelmann, E.R.N.A., Bernhard Männel, Reinhard Pontius,
Marion und Uwe Hempel, Konstanze Feindt Eißner, Miguel Sanoja


FOTOGRAFIE UND INTERVENTION
Ingo Kraft

Ingo KraftDas Atelier, der Arbeitsplatz eines kreativen Menschen, lässt immer auch Rückschlüsse auf das Selbstverständnis des Künstlers zu, auf seine gesamte Lebenseinstellung. Es kann sogar der Ort einer völligen Selbstinszenierung sein. Das Atelier ist die Sammelstelle der Ideen, ist Lebensraum und Arbeitsort und müsste eigentlich unter allen Rahmen, Hüllen und Grenzen, die ein Kunstwerk umschließen, an erster Stelle genannt werden. Es ist ein in sich ruhender Minikosmos.

Die wie zufällige Hinwendung von Ingo Kraft, vor mehr als 2 Jahrzehnten, zur Fotografie als künstlerisches Ausdrucksmittel, ist ungefähr zeitgleich mit der Übernahme eines Ateliers im Dresdner Künstlerhaus in Loschwitz geschehen.

Es ist ein schöner, großer Raum. Ein für Künstler ideales Nordlicht fällt durch die hohen Fenster. Alles atmet die von Energie erfüllte Ruhe, die Ingo Kraft auszeichnet. Ich lasse mich einfangen von der Vielfalt seiner Arbeiten, von der Lebendigkeit, die sie ausstrahlen; ein köstlich duftender Tee, serviert in kleinen, anmutigen Schälchen vollendet den Zauber.

Ingo Kraft - L1280243Ingo Kraft - L1280230

Ingo Kraft verfährt mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln als wäre es ein Spiel. Er strebt nach persönlichem, individuellem Ausdruck, nach einer Auseinandersetzung mit den wirklichen Dingen. Durch die malerische Intervention verwandeln sich die objektiv und technisch erzeugten Bilder in subjektive Kompositionen. Die in der Malerei und Graphik entwickelte Bildsprache findet sich in den Fotos wieder. Es entsteht ein Dialog zwischen der Übermalung und dem darunter liegenden Foto, ein Dialog, der die, in der Fotographie vorhandenen Strukturen neu ordnet. Es entsteht ein neues Bild, das häufig kaum noch Rückschlüsse zu dem aus der Kamera zulässt. Die scheinbar objektive Welt der Fotos wird zur subjektiven, zur gemalten Welt. Jedes Schema, jeder Automatismus wird vermieden. Die Übergänge von Gegenständlichkeit zu Abstraktion sind äußerst fließend.

Ingo Kraft - L1230836Ingo Kraft - L1280223

Mir fällt auf, dass sich alle für die Ausstellung ausgewählten Arbeiten durch eine besondere Lichtfülle auszeichnen. Sicher haben die langen Aufenthalte des Künstlers in südlichen Gefilden zu dieser besonderen Fähigkeit, das Licht einzufangen, beigetragen. Mir hilft es, das Warten auf den Frühling leichter zu ertragen …

Ich freue mich auf Ihren Besuch.

Lieselotte Rojas Sanoja
Geschrieben an einem bitterkalten Tag im Februar 2018

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