3. Juli bis 15. August 2021
Im Skulpturengarten Werke von
Paul Böckelmann, E.R.N.A., Konstanze Feindt Eißner,
Marion Hempel, Uwe Hempel, Bernhard Männel, Thomas Reichstein,
Reinhard Pontius, Miguel Sanoja, Wieland Richter, Doreen Wolf
Es sind die schlichten Wahrheiten, die mitunter den größten Einfluss haben, wie die Feststellung: Das Einzige, was wir sicher besitzen, das ist die Vergangenheit. Die Gegenwart ist flüchtig, die Zukunft ungewiss, was dennoch den Philosophen André Malraux zu der Versicherung inspirierte: Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern.
Seit längerem haben wir den Wunsch, in dem Werk der Alten Meister die Unterstützung zu finden um unseren Mitmenschen die Notwendigkeit der Kunst nahe zu bringen, die ethischen und ästhetischen Werte zu bewahren, vielleicht sogar zu erneuern und die schöpferischen Kräfte zu stärken und zu schützen. Friedrich Decker und sein Werk bieten dazu in besonderem Maße die besten Voraussetzungen.Das Bewahrende war einer seiner Grundsätze, sowie Grenzen zu erforschen – die eigenen und die des Materials. Er besaß eine überragende, pädagogische Befähigung. Sein Werk wusste sich immer in dem großen Reigen zeitgenössischer Einflüsse zu behaupten. Er ist viel gereist und mir scheint, dass man beim Betrachten der unzähligen dabei entstandenen Skizzen dem Denken des Künstlers am nächsten kommt. Seiner Forderung nach Klarheit und Geschlossenheit im Bildaufbau, das kontrastreiche Spiel mit Licht und Schatten, die Ambivalenz der Gefühle zwischen Sehnsucht nach Geborgenheit und einem Drang nach Freiheit. Er hat sich vielfältigen Bereichen der Natur und des menschlichen Lebens zugewandt – Landschaften, Gebäude, Tierbilder, Darstellung von Menschen. Er hat tausende von Gemälden alter Meister restauriert und sogar für mich hat er eine Überraschung bereit: In einem der voluminösen Bände mit Fotos seiner Werke fand ich eine bezaubernde Serie von Stillleben, in warmen und gleichzeitig maßvollen Farben von strahlender Wirkung, die Friedrich Deckers Kunst charakterisieren.
Friedrich Decker, Schloss Pillnitz (Wasserpalais), Öl auf Leinwand, 1992 |
Friedrich Decker, Blick auf Dresden, Öl auf Leinwand, 2006 |
Wir freuen uns, die erste Galerie zu sein, die diese Serie dem Publikum vorstellen darf. Lassen Sie uns gemeinsam in Friedrich Deckers Vergangenheit blättern.
Ich möchte nicht versäumen, der Familie Friedrich Deckers, insbesondere seiner Tochter Ulrike, meinen Dank für die generöse Unterstützung bei der Vorbereitung dieser Ausstellung auszusprechen, sowie der Kunstkritikerin Frau Dr. Yördis Lademann für die Herstellung des Kontaktes.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Lieselotte Rojas Sanoja
Dresden, Juni 2021
Friedrich Decker, Stillleben mit Äpfeln, Öl auf Malpappe, 1958 |
Friedrich Decker, Elbe bei Laubegast, Öl auf Leinwand, 2005 |