Im Skulpturengarten Werke von
Paul Böckelmann, Marion Hempel, Uwe Hempel, E.R.N.A.,
Ines Hoferick, Konstanze Feindt-Eißner, Miguel Sanoja
Für Dietmar H.D.T. Jäkel ist das Forschen nach dem Sinn allen künstlerischen Tuns, nach Erkenntnis der Welt und des eigenen Ortes in dieser Welt, eng geknüpft an eine Auseinandersetzung mit der Natur und deren Wachstums- und Verfallzyklen. Das Herzstück seiner Inspiration sind lange Aufenthalte und ausgedehnte Exkursionen in Lateinamerika, insbesondere in Venezuela. Auf den Spuren des Naturforschers Alexander von Humboldt hat er viermal den Tafelberg Roraima bestiegen.
Wie dieser große Gelehrte versucht er, komplexe Zusammenhänge möglichst einfach und in ihren Grundzügen überschaubar und nachvollziehbar zu machen. Daher ist in seinen Arbeiten stets eine außergewöhnliche Reinheit von Form und Farbe gegenwärtig. Bei allem getreuen Abbilden des Gesehenen existiert immer eine starke Tendenz zu abstrakter Durchformung. Die Bilder, die er von den Eindrücken seiner Bergbesteigungen malte, erzählen von der schöpferischen Macht unserer Erde, von der Schönheit der geheimnisvollen Pflanzenwelt des Roraima, aber auch von deren Vergänglichkeit. Blüten von architektonischem Wuchs verwandeln sich in Symbole für den ewigen Kreislauf des Lebens: Werden, Wachsen und Vergehen.
Die Tafelberge Venezuelas, von den Indios Tepuis genannt, sind einige der letzten Inselwelten auf unserem Planeten. Mehr als 100 heben im Südosten Venezuelas ihre schier unüberwindlichen Steilwände bis zu 1000 Meter über den Regenwald. Die Oberfläche mancher Tepuis konnte bisher nur mit Radaraufnahmen von Hubschraubern aus fotografiert werden; keines Menschen Fuß hat sie je betreten. Diese über Jahrmillionen andauernde Isolation führte zu einer endemischen Flora und Fauna. Viele Pflanzen und Tiere der Tepuis sind einzigartig und an keinem anderen Ort der Welt zu finden. Für die in der Region lebenden Indios sind diese mächtigen Felsplateaus der Sitz ihrer Götter, der Hekuras.
Die Gemälde von Dietmar H.D.T. Jäkel strahlen das geheimnisvolle Fluidum dieser enigmatischen Felsmassive aus, das man nur schwer in Worte fassen kann. Nicht umsonst heißt es bei André Malraux, dass zwischen der absoluten Welt Gottes und der unvergänglichen des Menschen, die dritte Welt, die der Kunst, imstande ist, uns unsere rationelle „Betriebsblindheit“ immer wieder vergessen zu lassen.
Treten Sie ein ins Haus der Götter!
Lieselotte Rojas Sanoja
Vita unter www.hdt-art.de