25. Mai bis 28. Juni 2013
Im Skulpturengarten Werke von
Jutta Albert, Paul Böckelmann, Marion Hempel, Uwe Hempel,
E.R.N.A., Konstanze Feindt Eißner, Miguel Sanoja
„ZWEI, so unscheinbar und unbeachtet sie erscheint neben den magischen Zahlen wie drei, sieben oder zwölf, steht am Anfang und im Mittelpunkt unseres Lebens. ZWEI müssen sich finden, um EINS zu werden, das durch ZWEIteilung groß wird. Der Gegensatz, der uns begleitet, uns bestimmt, vorantreibt, in uns wohnt, beruht auf ZWEI …“
Mit diesen Worten beginnt der Epilog zu dem Buch „Zwei und so viel mehr“ von Roland Nagel, mit einem Text von Adina Rieckmann, das wir im Rahmen unserer Ausstellung vorstellen werden. Fotografien aus diesem Buch sind auch das Thema unserer Exposition.
Die Dualität in den Fotografien lässt ohne Zweifel auch Rückschlüsse auf die zweifache Kondition des Künstlers als Fotograf und Wissenschaftler zu. Roland Nagel war lange Zeit Hochschulprofessor für Ökotoxikologie an der TU in Dresden.
Blickt man in die Geschichte, offenbart sich ein stetiges und ständiges Wechselverhältnis, ein Miteinander und Nebeneinander, von Wissenschaft und Kunst. Es ist ein gemeinsames Anliegen, die Welt zu erkennen und darzustellen und jeder versucht das mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Es ist eine gemeinsame Welt, die nur aus zwei verschiedenen Blickwinkeln gesehen wird. Vielfalt und Reichhaltigkeit im Denken und in den Emotionen – die Voraussetzungen für Kreativität – sind sowohl beim Künstler wie beim Wissenschaftler gefordert. Roland Nagel zeigt auch im Umgang mit dem Medium der Fotografie die tiefe Neugier eines Forschers. Seine Fotografien sind tatsächlich eingefangene Erfahrungen und er führt uns mit großer Sicherheit durch ein ganzes Universum an Eindrücken. Geheimnisvolle Unterwasserwelten, weite Meere, Menschen aus aller Herren Länder, Kinder, kleine und große Tiere – das Spektrum scheint unendlich.
Statt einer detaillierten Interpretation, fordert seine Fotografie eine unmittelbare Erfahrung von Form und Emotion. Es wird klar, dass es keine Schönheit gibt ohne Inhalt und eine bestimmte Schönheit selbst schon Inhalt sein kann.
Fotografie ist eine Bildsprache, die einzige Sprache, die auf der ganzen Welt verstanden wird. Ihre wichtigste Eigenschaft ist der Inhalt. Das Augenmerk sollte nicht so sehr auf technischen Prozessen liegen, sondern auf Gedanken und Ideen, auf dem SEHEN und FÜHLEN. Fotografieren bedeutet teilnehmen an der Sterblichkeit, Verletzlichkeit und Wandelbarkeit anderer Menschen oder Dinge. Es ist das Aufdecken und Zulassen von Ambivalenzen.
In der Zahlensymbolik bedeutet die Zwei das Zusammenkommen von Wille und Wissen. In der Numerologie gilt sie als partnerschaftlich, anpassungsfähig und vermittelnd. Doch auch sie ordnet sich einer fundamentalen Wahrheit unter, die von Weisen und Philosophen seit mehr als 2500 Jahren verkündet wird und die besagt: ALLES IST EINS.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch
Lieselotte Rojas Sanoja