Bernhard Männel Vita (PDF)		Johanna-Elisabeth Nehm Vita (PDF)		Johanna-Elisabeth Nehm & Bernhard Männel „Gesicht“

Frühling! Mir scheint als zeigte er sich in diesem Jahr in geradezu überwältigender Pracht. Japanische Zierkirschen in leuchtender Abstufung von Rosé bis Lila blühen neben unzähligen jungen Apfelbäumen direkt vor meinem Fenster. Es ist für mich der richtige Rahmen für unsere nächste Ausstellung mit drei ungewöhnlichen Künstlern, von denen ein jeder eine ausgeprägte Individualität besitzt, die aber auch gemeinsam harmonieren.

Wir begrüßen:
KLAUS DRECHSLER – Maler
JOHANNA–ELISABETH NEHM – Handwebmeisterin
BERNHARD MÄNNEL – Bildhauer

Alle drei haben eine starke Bindung zu Natur und Heimat. Bernhard folgte seiner Berufung, ein Steinbildhauer zu werden, nachdem er 1994 seinen Meister in Garten- und Landschaftsbau absolviert hatte. Es war nach der Wende, dass er sich erneut auf die Schulbank setzte, um seinen Traum zu verwirklichen. Seit 2006 arbeitet er als selbstständiger Steinbildhauer. Tiere und Pflanzen sind seine bevorzugten Modelle, sein Markenzeichen ist die Eule. Aber die entscheidende Hinwendung zum Künstlerischen war einem Zufall zu verdanken; besser gesagt einer Vorsehung. Bernhard Männel lernte die Handwebmeisterin Johanna–Elisabeth Nehm vor etwa 12 Jahren auf einem Kunsthandwerkermarkt in Berlin kennen. Für beide war es der Beginn einer überaus kreativen und künstlerisch anspruchsvollen Gemeinsamkeit.

In der aktuellen Ausstellung wird klar, dass Johanna–Elisabeth recht hat, wenn sie sagt: „Gegensätze ziehen sich an.“ Das trifft auch bei Stein und Stoff zu. Stoff hält Stein und Stein hält Stoff.

Klaus Drechsler		Stein-Stoff-Stillleben

Das künstlerische Schaffen von Klaus Drechsler findet seinen Ausdruck in zahlreichen Bildnissen, Landschaften, figürlichen Darstellungen, Zeichnungen, Grafiken und ganz besonders in seinen Stillleben. Klaus Drechsler will dem Leben nahe sein; er will die Seele finden. Besonders seine Stillleben sind äußerst vielschichtig konzipiert. Der Meister selbst spricht von einem „Großen Farbbedürfnis“. Die, in dieser Ausstellung gezeigten Werke sind zumeist mit Hilfe von Darstellungsmitteln von hoher Wandlungsfähigkeit wie das Aquarell und die Farbgrafik entstanden. „Stille Dialoge“ hat Drechsler eine seiner Ausstellungen genannt und meint sicher nicht nur die eigene Zwiesprache mit dem Gegenstand seiner Darstellung, sondern schließt auch den Betrachter ein.

Wir danken dem Meister dafür!

Lieselotte Rojas Sanoja
Dresden, April 2023