23. November 2019 bis 10. Januar 2020
Im Skulpturengarten Werke von
Paul Böckelmann, E.R.NA., Konstanze Feindt Eißner,
Marion Hempel, Uwe Hempel, Bernhard Männel,
Thomas Reichstein, Reinhard Pontius, Miguel Sanoja, Wieland Richter, Doreen Wolf
Elke Gutschendies | Kerstin Böttger | Lutz Podolski · lutzpodolski.de |
Es gibt mehr als 700 Synonyme von diesen Begriffen und mehr als 30 Bedeutungen spiritueller und praktischer Art. Schmuck ist ein Repräsentieren von Macht. Es soll die Attraktivität oder Stellenwert einer Person erhöhen – denken Sie an die prächtigen Ketten vieler Amtseinführungen, an Krönungen und Kronjuwelen. Schmuck hat nicht zuletzt eine deutliche Signalwirkung z. B. der Ehering. Schmuck spielte eine wichtige Rolle in den Ritualen der ersten Zivilisationen. Er wurde als Zahlungsmittel benutzt, als eine sehr geschätzte Grabbeigabe, als ein nonverbales Zeichensystem bestimmter Gruppen untereinander. Und es ist der Ring des Papstes, dem die Gläubigen die Ehre erweisen.
Die Verwendung von Schmuck als Maßnahme zur Verschönerung, zur optischen Aufwertung sowie als Kultobjekt geht bis zu den Anfängen der Menschheit zurück. Erst vor wenigen Tagen las ich von einem archäologisch bedeutenden Fund bei Pirna von keltischen Juwelen, 2500 Jahre alt. Etwa seit Anfang der 90er Jahre ist eine zunehmende Veränderung in den spirituellen und philosophischen Beziehungen zum Schmuck zu beobachten. Es ist wie eine Gegenströmung zum konventionellen Luxusschmuck. Eigenständige Richtungen mit Bezügen zur modernen Kunst, zu Architektur und Design, haben sich besonders im deutschsprachigen Raum entwickelt. In immer stärkerem Maße kommen Naturprodukte zum Einsatz.
Kerstin Böttger: Papierschmuck |
Lutz Podolski: Anhänger blue |
Das Bedürfnis nach Individualität, nach Einzigartigkeit, wird in dieser globalisierten Welt immer stärker. Und nicht nur die Individualität als etwas Ungeteiltes ist wichtig, sondern auch die persönliche Eigenart eines Individuums, seine Identität. Der heutige Schmuck entsteht in den Ateliers der Künstler als eine unikate, künstlerische Schöpfung, verlangt aber gleichzeitig die hohen Kenntnisse von Materialien und Herstellungsprozessen einer Goldschmiedewerkstatt.
Jeder der drei eingeladenen Künstler KERSTIN BÖTTGER, ELKE GUTSCHENDIES und LUTZ PODOLSKI wird dieser Anforderung, Kunst und Handwerk zu vereinen, in besonderem Maße gerecht. Ich bin sicher, dass Sie, verehrter Leser von der überaus lebendigen Vielfalt der Kreationen bezaubert sein werden.
Lutz Podolski: Kupferblech, Foldforging-Verfahren |
Elke Gutschendies: textile Fasern, Blattgold, Perlen |
KERSTIN BÖTTGER – verfügt über eine langjährige Erfahrung als Schmuck-Designerin. Das Papier hat in Kerstin Böttger seine Meisterin gefunden. Die Künstlerin hat verschiedene Methoden entwickelt, um das Material äußerst strapazierfähig zu machen, sogar unter den widrigsten Umständen, ohne dessen haptische Qualitäten zu zerstören. Der Menschheit stehen etwa 5000 Papiersorten zur Verfügung, sodass der Experimentierfreudigkeit und Kreativität keine Grenzen gesetzt sind.
ELKE GUTSCHENDIES – Goldschmiedemeisterin aus Regensburg. Ihre fantasievollen Einzelstücke sind Collagen in einer Symbiose von textilen Fasern, Federn, Papier und Blattgold, belegt mit Perlen und Edelsteinen.
LUTZ PODOLSKI – ein venezolanischer Künstler deutscher Herkunft, ist nicht nur ein begnadeter Maler und Bildhauer, sondern auch ein ausgezeichneter und erfahrener Goldschmied und Juwelier. Neben seinen Schmuckarbeiten, die die magischen Einflüsse von Südamerika widerspiegeln, werden wir auch einige seiner Skulpturen aus rotem Kupferblech, gefertigt im „Foldforging-Verfahren“ zeigen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Lieselotte Rojas Sanoja